Montag, 27. August 2007

Cairns

Kaum ein Tag unserer Reise ist mir so intensiv in Erinnerung geblieben, wie unsere ersten paar Tage in Cairns. Alles ist noch so neu, so anders, so faszinierend. Der Linksverkehr, die Palmen, das Meer gleich vor der Haustür, ja, sogar der kleine Supermarkt ums Eck. Nichts ist, wie man es kennt, das australische Geld fühlt sich in unseren Händen noch etwas ungewohnt an, vom Queenslander Slang mal ganz zu schweigen. Wir erkunden die Stadt fast ausschließlich zu Fuß, und dieses hier ist das erste Foto das wir gemacht haben.




Die Stadt lebt von Backpackern, wie wir es sind und das ist deutlich zu spüren. Jedes zweite Geschäft ist ein kleines Reisebüro, das Bustickets, Tauchkurse, Ausflüge oder ähnliches anbietet. Im Castaway Backpacker, wo wir um einen günstigen Preis ein Zimmer bekommen haben, werden Essensmarken ausgeteilt für ein Gratis-Abendessen im Woolshed. Hier trifft sich scheinbar die ganze Welt um Party zu machen. Danach ist uns, die wir noch gewaltig mit dem Jetlag zu kämpfen haben, aber so gar nicht zumute, und so holen wir uns wirklich meist nur das Essen ab, und gehen dann wieder nach Hause. Das Pflichtfoto wird trotzdem gemacht, allerdings untertags.



Sehr gewöhnungsbedürftig ist unter anderem auch, dass es an einem heißen Sommertag schon um 18 Uhr abends dunkel ist. Anfangs glauben wir, das liegt daran, dass es ja immerhin erst Frühling sei, aber es bleibt so, auch im Sommer hält das Tageslicht es gerade mal bis 19 Uhr aus.
Wir sind natürlich voller Motivation, den Tag so gut es geht zu nützen, borgen uns im Hostel Fahrräder aus und erkunden die Gegend. Der erste Kreisverkehr ist eine echte Herausforderung.

Gleich nach ein paar Kilometern werden wir mit diesem Anblick belohnt:

Ein Flying Fox, der da ganz entspannt von den Stromleitungen herunterbaumelt und sein Mittagsschläfchen hält. Unsere erste Begegnung mit australischem Wildlife.

Kurz darauf stoßen wir zufällig auf ein Mangrovenwäldchen, welches man über kleine Holzbrücken begehen kann. So etwas haben wir natürlich noch nie gesehen, und verbringen dort mehrere Stunden. Nicht nur Mangroven gibt es hier zu sehen, sondern auch unzählige bunte Krabben, die sich im Schlamm tummeln, und die auf den Fotos leider alle nur unscharf zu erkennen sind. Ausser uns scheint dort keiner unterwegs zu sein, der Wald gehört uns alleine und wir genießen den Nachmittag in diesem Fleckchen Natur nicht weit von der Großstadt.




Unser Ausflug zum Trinity Beach ein paar Kilometer nördlich von Cairns verläuft fast ein wenig, ich will nicht sagen enttäuschend, aber doch anders als erwartet. Wunderschön ist es dort zwar, aber auch extrem windig und unerwartet kühl. Sonnenbaden trauen wir uns nicht so wirklich, wir sind immerhin in Australien, und im Schatten könnte man es fast mit etwas mehr Bekleidung als einem Bikini bzw. einer Badehose aushalten.
Auf der Busfahrt zurück zum Hostel entdecke ich neben der Straße einen riesigen Palmenmarkt und werde lächelnd an unsere Christbaummärkte zuhause erinnert. Irgendwie alles anders hier, Down Under, und doch nicht so verschieden.

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